Die Galerie Stadtpark fungiert als Ausstellungsplattform zur Präsentation, Kontextualisierung und Vermittlung zeitgenössischer Positionen im Bereich bildender und visueller Kunst. Den programmatischen Schwerpunkt des mit Herbst 2008 gestarteten neuen Ausstellungsprogramms bilden thematische Gruppenausstellungen und Konstellationen künstlerischer Einzelpositionen, die nicht als singuläre ästhetische Praktiken verstanden werden, sondern als in spezifischen Kontexten und Diskursen stehende künstlerische Positionen.
Das Programm setzt sich aus kuratierten, d.h. thematisch entwickelten Ausstellungen zusammen, die, auch aufeinander Bezug nehmend, drei thematischen Strängen folgen. Die erste inhaltliche Linie verfolgt medienontologische Fragestellungen: Sie befasst sich mit „Wirklichkeit” im Kontext des Medialen, besonders mit dem apparativ generierten Bild als medial mehrfach codiertem. Der zweite thematische Strang ist raum- und zeittheoretischen Fragen – ebenfalls aus medienreflexiver Perspektive – gewidmet, wie sie auch bei der ersten Ausstellung „asynchronous circuits” (Judith Fegerl, Barnaby Hosking) aufgeworfen werden. Der dritte, raum- und farbtheoretische Themenkomplex fragt nach zeitgenössischen Formen der Abstraktion und geht der Entwicklung abstrakter Formenvokabulare im Allgemeinen und der des digitalen Bildes im Besonderen nach.
Die zu den Ausstellungen erscheinenden Publikationen bieten Kontextualisierungen der Arbeiten und Dokumentation der jeweiligen Ausstellung und bilden zugleich die Module für jährliche Publikationen, die der Diskursivierung in größerem Rahmen gewidmet sind. Zu diesem Zweck werden AutorInnen / TheoretikerInnen zu Textbeiträgen eingeladen, um den Kontext der einzelnen Ausstellungen, aber auch – und hierin liegt das Besondere dieser Publikationsreihe – um die diskursiven Differenzen, Verbindungen und Interferenzen zwischen den Ausstellungen zu reflektieren und somit das diskursive Feld kunst- und kulturwissenschaftlich, medientheoretisch und philosophisch zu befragen, zu erweitern und zur Fortsetzung des Diskurses beizutragen.
David Komary, Kurator
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